Welchen Teil des sichtbaren Spektrums Farbwörter bezeichnen, wechselt von Sprache zu Sprache. Gälisch z.B. bezeichnet mit dem Wort „glas“ grau und grün. Welche sonstigen Bedeutungen Farbwörtern beigelegt werden, wechselt von Kultur zu Kultur. Wer im Deutschen „blau“ ist, ist betrunken, wer „blau“ macht, nimmt sich einen Tag frei, und wer ein „blaues“ Wunder erlebt, ist sehr unangenehm überrascht. Ein Amerikaner „feels blue“, wenn er deprimiert ist, nicht betrunken. Ein Brite, der ein „blue movie“ anschaut, guckt einen Pornofilm – natürlich nur „once in a blue moon“, also sehr, sehr selten. Wo solche Ausdrücke herkommen, ist oft nicht ganz klar. Erklärungsversuche sind oft sehr phantasievoll, aber schwer zu belegen.
Hier sind ein paar:
Wer blau machte, war ursprünglich ein Färber, der die Pflanze Färberwaid zum blau färben benutzte, unter Zugabe von Pferdeurin beispielsweise, und der dann die entsprechenden chemischen Reaktionen abwarten musste. An dem Tag hatte er also nichts mehr zu tun (klingt alles logisch, oder?) und konnte sich betrinken, bis sein Tuch – und er – blau waren. (Hier wird die Phantasie schon ziemlich gefordert.) Übermäßiger Alkoholgenuss führt zu Sauerstoffmangel im Blut und entsprechend bläulich-blässlicher Gesichtsfarbe – wie beim englischen „until you’re blue in the face“, bis zur völligen Erschöpfung. Wer’s glaubt? „Blau“ bedeutet nämlich auch verschwommen, unklar, trügerisch, wie im „blauen“ Dunst, den man jemandem vormacht – und das kann (wen wundert’s?) mit dem „blauen“ Wunder zusammenhängen, wenn nicht gar mit dem „blue moon“ des Englischen. Dessen Name stammt nämlich vielleicht gar nicht von der Farbe, sondern vom altenglischen Wort „belewe“ (betrügen). Er wäre also eigentlich ein „Trugmond“, ein seltener dreizehnter Vollmond im normalerweise zwölf-mondigen Jahreskreis, der die Berechnung des Osterdatums (erster Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond) tückisch/teuflisch erschwert. Der Teufel schickt auch die Depressionen, „the blue devils“ in der Sprache schwarzer Amerikaner des 19. Jahrhunderts, die deshalb den „Blues“ erfunden haben und den Jazz mit seinen „blue notes“, den etwa um einen Viertelton „falschen“ Noten…
Wer blau machte, war ursprünglich ein Färber, der die Pflanze Färberwaid zum blau färben benutzte, unter Zugabe von Pferdeurin beispielsweise, und der dann die entsprechenden chemischen Reaktionen abwarten musste. An dem Tag hatte er also nichts mehr zu tun (klingt alles logisch, oder?) und konnte sich betrinken, bis sein Tuch – und er – blau waren. (Hier wird die Phantasie schon ziemlich gefordert.) Übermäßiger Alkoholgenuss führt zu Sauerstoffmangel im Blut und entsprechend bläulich-blässlicher Gesichtsfarbe – wie beim englischen „until you’re blue in the face“, bis zur völligen Erschöpfung. Wer’s glaubt? „Blau“ bedeutet nämlich auch verschwommen, unklar, trügerisch, wie im „blauen“ Dunst, den man jemandem vormacht – und das kann (wen wundert’s?) mit dem „blauen“ Wunder zusammenhängen, wenn nicht gar mit dem „blue moon“ des Englischen. Dessen Name stammt nämlich vielleicht gar nicht von der Farbe, sondern vom altenglischen Wort „belewe“ (betrügen). Er wäre also eigentlich ein „Trugmond“, ein seltener dreizehnter Vollmond im normalerweise zwölf-mondigen Jahreskreis, der die Berechnung des Osterdatums (erster Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond) tückisch/teuflisch erschwert. Der Teufel schickt auch die Depressionen, „the blue devils“ in der Sprache schwarzer Amerikaner des 19. Jahrhunderts, die deshalb den „Blues“ erfunden haben und den Jazz mit seinen „blue notes“, den etwa um einen Viertelton „falschen“ Noten…